Die Suche

Golden wie die Sonne und blau wie das Meer.
Bin gefangen in einem Verließ aus Gedanken,
die in meinem Herzen kämpfen,
jeder Treffer lässt mich bluten.
Schmerz, Ohnmacht und Hoffnung bestimmen die Stunden.
Wach bin ich, kann nicht schlafen,
Träume sind so bittersüß.
Will mich nicht fallen lassen,
ist da doch niemand da, der mich fängt.
Die Monate ziehen in Gedanken vorbei
und doch sehe ich nur Schatten,
eine Welt grau in grau.
Melancholie, Monotonie, Tick-Tack
– das Leben.
Schritte! – Sie kommt!
Hoffnung kommt auf,
ich sehe die Zeichen,
doch kann ich sie nicht deuten.
Zu lange schon lebe ich in diesem Tal der Finsternis;
sind es wirklich erst sechs Jahre?
Einst kannte dieses Tal Freude, Glück und Frieden;
die Sonne stand hoch über den Bergen
und selten gab es Regen.
Hell und bunt war diese Welt,
umhüllt von einem Duft von Tausenden von Blumen.
Dann kam die Finsternis
und mit ihrem Kommen verschwand ein Teil von mir.
Doch ich habe die Hoffnung nie aufgegeben,
ihn eines Tages wiederzufinden.
Und nun glaube ich, ihn erkannt zu haben
oder ist es nur eine neue Gestalt der Finsternis,
die versucht, mich in ihren Bann zu ziehen.
Zweifel kommen auf,
und getrieben von der Angst,
zu erfahren, was Wahrheit ist,
laufe ich die Schicksalsklüfte meines Lebens herab.
Und dennoch bleibt der Gedanke an Erlösung.
Doch ist dies kaum mehr als eine Ahnung,
ein Windhauch, der über die Gräser zieht,
die sich wiegen dunkel und grau.
Tief in meinem Herzen weiß ich,
dass meine Such an ihr Ende gekommen ist,
ist da doch die Erinnerung an einen längst vergessenen Duft
nach Frühling und Sonne.
Golden wie die Sonne und blau wie das Meer.
Wer bist Du?

(Februar 1997)