Ich
Wie ein Blitz durchfährt es mich in dunkelster Nacht.
Bin erfüllt von der Sehnsucht nach Dir,
bin plötzlich wach.
Ich horche in mich hinein,
erinnere mich.
Finde längst vergessen geglaubte Gefühle,
die tanzen für Dich.
Der volle Mond scheint silbern durch das Fenster rein.
Ich folge meinen Träumen nach,
nur für mich, ganz allein.
Einsam bin ich dabei nicht,
erkenne ich doch immer wieder Dich,
in diesem kalten Licht.
Du bist die Heilige, die Geweihte,
doch nur für den, der gläubig ist und suchend,
so wie ich.
Auf der Suche nach Liebe, Treue und Beständigkeit,
da traf ich Dich und hoffte schon bald
auf einen gemeinsamen Weg – zu zweit.
Ich hatte mich in Dich verliebt,
ganz geradeaus und ohne Zweifel,
ehrlich und voll Zuversicht.
Ich war erfüllt von einem tiefen Wunsch
nach Nähe, Halt und Zweisamkeit,
doch Du warst dazu nicht bereit.
Mein Glück ist nicht von Dauer
und auch die Liebe war mir niemals treu.
Du warst ein stummer Ritter,
unfähig Deine Rüstung zu verlassen
oder gar den Weg zu mir zu finden.
Mit Deinen Augen nahmst Du mich gefangen,
in ihnen lag die Magie, die mich verzauberte.
Hinter dem schmalen Visier funkelten sie,
wie Sterne im mitternachtsblauen Himmel der Nacht.
Sie waren Diamanten gleich,
durchsetz von Smaragden – der Liebe,
Topasen – der Treue
und Saphiren – der Beständigkeit.
Aber sie waren nicht greifbar für mich,
erreichbar nur in meinen Träumen
und in meinen Gedanken in der Nacht.
(27.08.2015)