Losgelöst

Der Regen wird immer stärker
Und mit jedem Tropfen, der mich berührt,
Wird die Ahnung immer mehr zur Gewißheit:
Ich habe mich in Dich verliebt!
Und so bin ich dabei zu ertrinken,
Will nicht in eine Abhängigkeit geraten,
Von der ich nicht weiß, wohin sie mich führt.
Und doch ist das Verlangen nach Dir so groß,
Daß ich mich einfach treiben lasse.
Ich entferne mich immer weiter von Ufer der Realität
Und dümpel auf dem Meer meiner Emotionen.
Ich fürchte mich,
Denn ich weiß, daß es nicht gut für mich ist,
Sich so weit vom Ufer zu entfernen –
Kann ich doch nicht schwimmen.
Doch immer wenn dieser Gedanke in mir erwacht,
Sehe ich Dich!
Und mit dieser Vision kommt die Hoffnung,
Daß Du mich aus dieser einsamen, kalten, feuchten Welt erhebst
Und mich in eine schöneres Morgen führst.
Zeig mir den Ort,
An dem ich wieder ich selbst sein kann,
Den Ort, an dem ich lachen und weinen kann,
Ohne daß ich befürchten muß, mißverstanden zu werden.
Ich will einfach ich selbst sein dürfen,
Will keine Rollen mehr spielen,
Will wieder lieben und mich fallen lassen können.
Nimm mich mit!
Laß mich den Eingang zu Dir – zu Deiner Seele – finden.
Öffne Deine Augen
Und laß mich dort den Ort meiner Träume betreten.

(01.12.1994)