Ein gefallener Engel aus der Hölle

Hitler, Putin und dann komme ich – wenn man die Frage nach Feindbildern stellt. Hitler ist zurecht ein historisches Feindbild. Aufgrund des Krieges in der Ukraine ist Putin das aktuelle Feindbild. Und das nächste Feindbild in der öffentlichen Diskussion bin ich, denn:

– ich bin Deutscher (Holsteiner)
– ich bin weiß
– ich bin über 50 Jahre alt
– ich bekomme graue Haare
– ich bin ein Mann
– ich bin heterosexuell
– ich spreche ein (Nord-)Deutsch, das sich am Duden orientiert, ohne : * _
– ich halte an der Biologie fest und lasse sie nicht von sozialwissenschaftlichen Thesen aushebeln
– ich bin ein gefallener Engel aus der Hölle – also der Teufel, denn ich bin für Frieden
– ich bin ein Mörder, denn ich war Soldat und bin als solcher meiner Wehrpflicht nachgekommen
– ich habe gelobt die Bundesrepublik Deutschland tapfer zu verteidigen

Also bin ich wohl ein Nazi!?
Oder zeigt sich hier nur, dass wir in einer Orwellschen Gesellschaft angekommen sind? Waffen bringen Frieden und Menschen, die gegen Waffenlieferungen in Krisengebiete demonstrieren und mit der Friedenstraube auftreten, sind gefallene Engel aus der Hölle.
Diejenigen, die am lautesten nach immer mehr Waffen und immer stärkeren Waffen schreien, wie der grüne Politiker Anton Hofreiter, haben zumeist den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen verweigert. Müssten sie sich nicht jetzt für das nächste Ausbildungquartal zum Dienst melden, denn das Gewissen hat sich doch nun klar für das militärische Eingreifen ausgesprochen. Feuer frei!

​In Schweden und Italien kam es zu einem „Rechtsruck“ bei den letzten Wahlen. Ich sehe das etwas anders. ​Vielleicht kommen die Schweden und die Italiener einfach wieder zu einer objektiven Betrachtung der ​​Tatsachen  und den Grundwerten unseres sozialen Zusammenlebens zurück. Frei von ​sozielwissenschaftlichen Ideologien, mit einer kritischen Betrachtung unseres sozialen Miteinanders, einem Festhalten an den Grundwerten unserer Gesellschaft, ​die immer weiter erodieren, zeigen sie in den Wahlen, dass es ihnen reicht.​​ Und ich kann hier keine extremen Forderungen finden. Diese Aussage von Frau Meloni kann ich voll unterstützen, was ja nur bestätigt, dass ich ein Nazi bin.
(Ich halte mich selbst natürlich für keinen Nazi, denn ich weiß, was echte Nazis waren, aber heute wird so locker mit dem Etikett Nazi oder rechts umgegangen, das die eigentliche Bedeutung dieser Begriffe immer weiter verwässert.)

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