Meinungsfreiheit in der Sandkistengesellschaft
In der Bundesrepublik Deutschland herrscht Meinungsfreiheit nach Artikel 5 des Grundgesetzes:
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“
Meiner Meinung nach wird dieses Grundrecht in der Praxis stark beschnitten. Wir leben in einer Sandkistengesellschaft in der das Feld des öffentlichen Meinungsaustausches durch Politik und Medien abgesteckt wird wie in einer Sandkiste. Diese Sandkiste gibt die Grenzen der Meinungsfreiheit vor. Sie hebt das Grundrecht auf Meinungsfreiheit nicht auf oder beschränkt es, aber sie gibt den Rahmen des Denkens im praktischen Diskurs vor.
Die Gesellschaft bewegt sich wie Kinder in einer Sandkiste. Ihr Rahmen gibt z.B. die Grenzen der politischen Auseinandersetzung vor oder bestimmt die Dogmen der Gesellschaft.

Wie Kinder streiten sich die Parteien darüber, wer welches Sandförmchen haben darf, wer Schaufel oder Harke benutzen darf. Und manchmal bewerfen sie sich auch mit Sand. Dann wird der Verfassungsschutz aufgefordert zu prüfen, ob das Werfen mit Sand noch in Ordnung war oder ob die Spielregeln der Sandkiste überschritten worden sind. Oder anders gesagt, wird der Verfassungsschutz aufgefordert zu prüfen, ob die AfD eine verfassungskonforme Partei ist. Man könnte aber auch prüfen lassen, ob die Antifa eine terroristische Vereinigung ist.
Jetzt gibt es aber freie Meinungen, die ungern in der Sandkiste gesehen und gehört werden. Wer heute kritische Gedanken zum anthropogenen Klimawandel äußert wird sofort als Klimaleugner diffamiert, er ist ein Spinner. Genauso geht es einem, wenn er kritische Gedanken zum Umgang mit der Flüchtlingskrise äußert. Er ist dann gleich ein Nazi. Oder wer bestimmte Fragen, wie zu den Hintergründen des Anschlages auf das World Trade Center vom 11. September 2001 stellt, ist ein Verschwörungstheoretiker. Mit solchen Menschen setzt man sich nicht auseinander. Sie bewegen sich gedanklich außerhalb der Sandkiste. Sie haben sich durch ihre kritischen Gedanken selbst ausgegrenzt. Die Sandkiste ist der einzig zugelassene Raum.
Wer bestimmt nun aber die Grenzen der Sandkiste? Das tun die Parteien, Verbände, Vereine, Gewerkschaften, Stiftungen, Wissenschaftler, NGOs (Nicht-Regierungs-Organisationen) u.a. mit der Hilfe der öffentlich-rechtlichen und anderer Mainstream-Medien. Durch sie werden kritische Gedanken unterdrückt. So kommt es dazu, dass über 70 Prozent der Menschen haute Angst haben, ihre Meinung öffentlich zu äußern. Nicht die Meinungsfreiheit ist bedroht, die bleibt durch das Grundgesetz geschützt. Aber dadurch, dass uns von den Mainstream-Medien ein gedanklicher und auch sprachlicher Rahmen vorgegeben wird, hat man Angst vor sozialer Ächtung, wenn man sich selbst zu andersartigen Gedanken und Meinungen bekennt. Also hält man den Mund. Das ist ein großes Problem für die Freiheit in unserer Demokratie, die nämlich nicht so frei ist, wie uns immer vorgebetet wird.
Bisher habe ich die Kinder in der Sandkiste beschrieben, aber es gibt auch noch die Eltern, die um die Sandkiste herumsitzen. Sie haben die Macht, wirklich zu bestimmen, was in der Sandkiste geschieht. Wer aber sind diese Eltern? Sie sind ein eng verflochtenes Netz aus Reichen, Regierungsbeamten, Geheimdienstlern und Militärs, die sich informell organisieren und unabhängig von Wahlergebnissen und Parlamenten versuchen, den Einfluss der eigenen Kreise zu sichern.